Deutsche Musiker in der Stadt an der Newa
Eine der wichtigsten kulturellen Veranstaltungen des Deutschlandjahres in Russland stellt das Projekt „Deutsche Musiker in der Stadt an der Newa“ dar. Idee und Umsetzung sind das Ergebnis einer kreativen Zusammenarbeit zwischen der Stiftung zur Förderung und Entwicklung deutsch-russischer Beziehungen „Deutsch-Russisches Begegnungszentrum“ und der Gartow Stiftung mit sponsorischer Unterstützung des Goethe-Instituts und des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland in Sankt Petersburg. Grundlage des Projekts ist eine faszinierende Ausstellung, die auf einzigartigen Archivmaterialien basiert. Sie präsentiert das Schaffen und die Schicksale bedeutender deutscher Musiker, welche seit Mitte des 19. Jahrhunderts zusammen mit ihren russischen Künstlerkollegen die einzigartige Atmosphäre Sankt Petersburgs prägten.
Die Musikkoryphäen und großartigen Meister wurden zu Gründern russischer Instrumenten- und Dirigentenschulen: L. Maurer, K. Schubert, A. Zabel, F. Homilius, K. Waterstraat, E. Reiche. Durch die Bemühungen von W. Wurm und H. Fliege wurde die militärmusikalische Ausbildung in Russland reformiert, zudem leisteten H. Fliege und T. Niemann einen großen Beitrag in der Entstehung professioneller Folklore- und Orchesteraufführungen. Die schwierige Rolle als Erhalter der klassisch-romantischen Musiktradition in der neuen sowjetischen Epoche war O. Böhme, J. Armsheimer und T. Niemann vorbestimmt. Im Laufe der historischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts gerieten all diese Namen ins Vergessen oder wurden absichtlich aus dem musikalischen Gedächtnis von Sankt Petersburg-Petrograd-Leningrad verdrängt. Die Ausstellung „Deutsche Musiker in der Stadt an der Newa“ stellt die historische „Verbindung der Zeiten“ und die unumgänglichen Bindeglieder der kulturellen Ereignisse des 19.-20. Jahrhunderts dar.
Die feierliche Eröffnung der Ausstellung findet am 24. April 2021 um 18 Uhr im Rahmen der 18. Deutschen Woche in Sankt Petersburg in der Staatlichen Akademischen Kapelle Sankt Petersburg statt. Musikalisch begleitet wird sie von den durch das Orchesterinstitut der Kapelle vorbereiteten Konzerten. Das symphonische Programm wird am 21. April mit den Premieren von L. Maurers Geigenkonzert und V. Bruns Konzert Nr. 2 für Fagott und Orchester eröffnet. Am Konzert am 24. April wird neben dem Kapellenorchester auch das Admiralitätsorchester der Leningrader Marinebasis teilnehmen. Als Spiegelbild der kontrastreichen Epoche der europäischen und sowjetischen Romantik erklingen Musik von E. Reiche, O. Böhme und R. Glièr sowie Werke von F. Mendelssohn und D. Braslawskij.
Die speziell für das Projekt erstellte CD ermöglicht es, die Klangportraits der in der Ausstellung vorgestellten Musiker zu erhalten und begeistert die Hörer mit seltenen, lebendigen Werken verschiedener Genres.
Auf der Seite „Historische Ausstellungen“ erfahren Sie mehr zur vollständigen Version der Ausstellung.
Die Ausstellung ist im Foyer der Kapelle für alle Besucher der Abendkonzerte bis zum 30.04.2021 geöffnet.