HISTORISCHE AUSSTELLUNGEN

Historische Ausstellungen sind unser Beitrag zur Erforschung der Geschichte des multinationalen Petersburg. Wofür ist das Manifest von Katharina II. berühmt, welche Familiengeschichten kann man in Strelna erzählen, wie viele Apotheker in unserer Stadt waren gebürtige Deutsche – dies und vieles mehr kann man in unseren dauerhaften und temporären Ausstellungen erfahren.

Deutsches Sankt Petersburg

Die ersten Gäste deutscher Herkunft erschienen an den Ufern der Newa auf Einladung Peters I. zeitgleich mit der Gründung der Stadt. Bis heute nehmen die Auswanderer aus Deutschland aktiv an allen Bereichen des städtischen Lebens teil. Darüber erzählt diese Ausstellung, die auf die Aufarbeitung der historischen Fakten ausgerichtet ist.

250. Gründungsjahr der deutschen Kolonien um St. Petersburg

Die im Rahmen der Deutschen Woche 2015 eröffnete Ausstellung „Deutsche Siedler um St. Petersburg: eine historische Kulturlandschaft“ berichtet über die Geschichte von Menschen, ihr Alltagsleben, ihre Ideen und Wünsche. Einen bedeutenden Teil der Ausstellungsmaterialien machen die Familienarchive von Nachkommen der Petersburger Kolonisten aus.

250 Jahre Manifest von Katharina II. über die Einladung von Ausländern nach Russland

Am 22. Juli 1763 gab Katharina II., die gebürtige deutsche Prinzessin, das Manifest „Über die Erlaubnis für alle nach Russland kommenden Ausländer, sich in den von ihnen gewünschten Gouvernements niederzulassen, und über die ihnen verliehenen Rechte“. Dieses Dokument gab den Startschuss für die Gründung der ersten deutschen Kolonien und eröffnete gleichzeitig ein neues Kapitel in der Geschichte der Russlanddeutschen. Den Kolonisten wurde Land gegeben und die Möglichkeit zur inneren Selbstverwaltung, Religionsfreiheit, die Befreiung vom Militärdienst und außerdem Steuerfreiheit für 30 Jahre. Diese umfassenden Privilegien wurden den ausländischen Bürgern schnell entsprechend gewürdigt und schon in den ersten drei Jahren kamen etwa 30 000 Aussiedler aus deutschen Gebieten in das Russische Reich. Zum 250. Jubiläum dieses Ereignisses hat das drb unter Leitung von Dr. hab. I.W. Tscherkasjanowa diese Ausstellung konzipiert.

250 Jahre Manifest von Katharina II. über die Einladung von Ausländern nach Russland

200. Gründungsjahr der deutschen Kolonie in Strelna bei St. Petersburg

Die deutsche Kolonie in Strelna ist eine der ältesten deutschen Siedlungen in der Nordwestregion und hatte ein dramatisches Schicksal. Bis zur Revolution florierte sie, wurde aber dann in der Sowjetzeit zur Kolchose „Rote Fahne“ gemacht und verschwand in den Kriegsjahren schließlich ganz. Ende der 1990er Jahre wurde die Strelnaer Kolonie mit der Siedlung Neudorf wiedergegründet.

Leningrader Deutsche. Vor und nach der Deportation

Die Ausstellung „70 Jahre Deportation. Vorher / nachher …“ wurde im Rahmen des Projekts „Leningrader Deutsche: das Schicksal der Kriegsgenerationen (1941-1945)“ konzipiert. Das Ziel des Projekts war eine Beschreibung der Ereignisse in den Kriegsjahren mit besonderem Akzent auf dem Schicksal der Deutschen, die auf dem Territorium der heutigen Oblaste Nowgorod, Pskow und Leningrad lebten.

Georg Dehio-Preis

Der Georg Dehio-Kulturpreis wird für die Erforschung der deutschen Kulturtraditionen und ihre Wechselwirkung mit anderen Kulturen verliehen. Im Jahr 2013 wurden die Forschungen von Irina Tscherkasjanowa im Rahmen des Projekts „Leningrader Deutsche: das Schicksal der Kriegsgenerationen (1941-1945)“ mit diesem Preis ausgezeichnet. In ihrem Buch „Leningrader Deutsche: die Schicksale der Kriegsgenerationen. 1941-1955“ erzählt die Preisträgerin über die Schicksale von mehr als 4000 Opfern der Repressionen der Kriegs- und Nachkriegsjahre.

Der große Sieg. Sowjetische Deutsche im Zweiten Weltkrieg

Für die breite Öffentlichkeit ist es eine weitgehend unbekannte Zahl: Zu Beginn des Großen Vaterländischen Krieges dienten in der Roten Armee mehr als 33 000 sowjetische Deutsche, von denen 1500 sogar den Offiziersrang hatten. Viele von ihnen gingen schon in den ersten Kriegstagen als Freiwillige an die Front. Eben diesen Fakten sind die vierte Ausstellungen von Irina Tscherkasjanowa gewidmet, die zum 70. und zum 75. Jubiläum des Sieges über Nazideutschland eröffnet wurde. In ihrem Rahmen beleuchtet die Historikerin neue Fakten, kommentiert wichtige Daten und nennt die Namen der sowjetischen Deutschen, die einen unschätzbaren Beitrag zum Sieg geleistet haben. Die Informationen werden in drei thematischen Aspekten bereitgestellt: „Helden der Sowjetunion“, „Soldaten des Sieges“ und „Die Angehörigen des antifaschistischen Untergrunds“.

Deutsche im Gouvernement Nowgorod

Erstmalig siedelten sich deutsche Kolonisten mit zwei Familien im Jahr 1821 auf dem Territorium des Gouvernements Nowgorod an. In den Jahren 1835 und 1836 wurden 91 Familien aus den Kolonien Nowosaratowka, Ischorsk, Strelna und Kipen umgesiedelt. Auf diese entstanden im Gebiet um Nowgorod zwei weitere Ortschaften: Alexandrowsk und Nikolajewsk. Die Ausstellung „Deutsche Kolonien im Gouvernement Nowgorod“ hat das drb im Jahr 2016 gemeinsam mit dem Staatlichen Archiv der Oblast Nowgorod und Vertretern der Stadt Weliki Nowgorod erarbeitet. Die Grundlage der Ausstellung bilden nicht nur Materialien aus dem Staatsarchiv, sondern auch Dokumente und Fotografien aus den Familienarchiven der Kolonisten.

Adam-Schmidt-Kapelle

In den Katakomben der Petrikirche gibt es neben anderen erstaunlichen Dingen mehrere Krypten, die von Adam Schmidt mit Malereien versehen worden – einem Russlanddeutschen, der in der Kolonie Nowosaratowka bei Petersburg geboren wurde. Im Alter von 86 Jahren schmückte er die Wände der Kapelle mit einem Bilderzyklus, welcher das Schicksal einer ganzen Generation des 20. Jahrhunderts widerspiegelt. Hier finden sich sowohl die „Arbeitsarmee“ als auch die schrittweise Vertreibung, die Entweihung der Kirche und geheime Gottesdienste.

Deutsche Musiker in der Stadt an der Neva

Die Ausstellung wurde zur 18. Deutschen Woche in St. Petersburg in Kooperation mit der Gartow-Stiftung vorbereitet und mit freundlicher Unterstützung des Goethe Institutes in St. Petersburg und des Deutschen Generalkonsulats in St. Petersburg. Sie erzählt über vergessene und zu gering geschätzte Namen deutscher Musiker im XIX. – XX. Jahrhundert, die Hand in Hand mit russischen Künstlerkollegen das unvergleichliche Bild der Stadt St. Petersburg geprägt haben. Autorin und Kutarotin der Ausstellung – Dr. Larissa Popkowa.